Dr. Annette Cramer

Hörtherapie

Hörtherapie = auditive Wahrnehmungsförderung.

Die  Hörtherapie setzt direkt am Ohr an. Sie ist ein dialogisches Verfahren, das Fingerspitzengefühl braucht. Die Übungen gehen manchmal sehr tief, damit muß der Therapeut umgehen können. Umfassendes Ziel ist es, betroffenen Personen durch Verbesserung der auditiven Perzeption sowohl die Welt der Sprache als auch die der Geräusche und der Musik zugänglich zu machen. 

In der Tinnitustherapie enthält die Hörtherapie auch verhaltenstherapeutische Anteile. Hörtraining und Hörtherapie sind nicht dasselbe. Eine Hörtherapie kann ein Hörtraining enthalten, aber ein Hörtraining ist keine Hörtherapie. 

Hörtraining = optimale Nutzung des Resthörvermögens.

Das heißt: ein Hörtraining baut auf Sprache auf (auf das Restgehör, bei nach dem Spracherwerb ertaubten Menschen). Es wird in der Regel eher funktionell gestaltet und mit viel Technik (Kopfhörer, Mikrophon, Tabellen, Zuordnungen am PC etc.) durchgeführt, in der Regel in der Praxis eines Audiotherapeuten oder eines Akustikers, sehr häufig auch in Gruppen. Sogenannte bottom up und top down-Prozesse stehen hier im Mittelpunkt.